Irgendwann geht alles einmal zu Ende, auch die Karriere von Christian Zweiacker scheint dies nun endgültig zu sein.

Eine kleine Rückblende ins Jahr 2016 und zum 25. März. Es war ein Anlass wie jeder andere. Bier, gutes Essen und eine noch bessere Gesellschaft. Mit dabei waren damals der heutige Präsident und der heutige SUHV Verantwortliche von Wild Goose, sowie ein «alter» Mann mit Wohnsitz in Brugg. Man kannte sich schon ein wenig und man wusste, dass bei allen das Unihockey hoch im Kurs steht. Da Wild Goose zu jener Zeit auf der Torhüterposition Nachholbedarf hatte, kam irgendwann auch das Thema zur Sprache, ob der Brugger sich vorstellen könne bei Wild Goose bei den Herren 1 zu spielen. Er wolle sich noch nicht heute festlegen, das Interesse sei aber vorhanden, so seine Worte. Schon am späten Abend oder war es schon Morgen, war dem noch anwesenden Wild Goose Mitglied klar, «Wir haben einen neuen Torhüter»! 3 Monate später gab Zwieback, wie er im Volksmund genannt wird, sein Debüt bei den Herren 1. Nicht in einem Meisterschaftsspiel, aber immerhin am 7eck Cup in Arosa, bei welchem Wild Goose als Titelverteidiger antrat. Das erste Spiel, der erste Schuss, das erste Ei, das erste Gegentor…dies die kurze Zusammenfassung seines Debüts. Eine längere brauchts hier nicht 😊

Es konnte also nur noch besser werden und das wurde es. Schon in seiner ersten Saison zeigte sich das Wild Goose hier ein kleiner Transfercoup gelungen ist. Zusammen mit Lukas Cho führte Zwack, wie er im Herren 1 genannt wird, seine Farben in die Playoffs. Der Gegner damals hiess Nuglar United und wurde soeben souveräner Sieger der Westgruppe und war der klare Favorit. Dieses Szenario schien Wild Goose und auch er zu lieben. Was die beiden Torhüter in diesen Partien zeigten war pure Extraklasse. Reihenweise brachte der alte Mann mit Bart die Solothurner zum Verzweifeln und zog zusammen mit seinem Mitspielern sensationell in den Halbfinal um den Schweizermeistertitel ein. Auch wenn in diesem Halbfinal Schluss sein sollte, eine viel bessere erste Saison hätte man sich nicht vorstellen können. In den folgenden Jahren lief es den Gänsen dann nicht mehr so gut, weshalb die grossen Erfolge leider ausblieben.

Nun im Jahr 2020, dem 1. März, folgte der letzte Ernsteinsatz gegen Unihockey Mümliswil. Das letzte Spiel, der erste Schuss, der erste Gegentreffer... Es musste ja so kommen. Doch ab diesem Zeitpunkt oder nach dem 0:2 nur 2 Minuten später, zeigte sich der wahre alte Zwack. Reihenweise parierte er einen Hochkaräter nach dem anderen. Ob im eins gegen eins, oder nach einem Querpass und einem Direktschuss, es führte kein Weg mehr an ihm vorbei. Die gegnerischen Spieler verzweifelten einer nach dem anderen. Zwar musste er noch zwei Schüsse passieren lassen, doch der Man oft the Match war schon lange gegeben. Und dies war in diesem Spiel nicht so einfach, denn Wild Goose zeigte eine der besten Leistungen der Saison. Nach dem 0:2 Rückstand, drehte Wild Goose richtiggehend auf. Den Anstoss gab Simon Zumsteg, welcher einen Penalty locker versenkte. Und nur eine Zeigerumdrehung später traf Fabian Senn Backhand und freistehend im Slot nach einem Zuckerpass von Fabian Erne zum Ausgleich. Noch vor der Halbzeitpause brachte Andreas Bühler die Gänse erstmalig in Führung. Diese Führung gab Wild Goose nie mehr aus der Hand, mehr noch. Raphael Kramer erhöhte, ebenfalls Backhand auf 4:2, ehe Fabian Erne nach einem Torhüterauswurf von Zwack den gegnerischen Keeper überloppte und auf 5:2 stellte. Einmal Marc Schmid und einmal Simon Zumsteg schossen noch die Tore sechs und sieben für die Gänse, die damit die Playoffqualifikation von Nuglar United, welche als Zuschauer anwesend waren, sicherstellten. Danke für die Kiste Bier!

Der 7:4 Sieg gegen Mümliswil, was ein wunderschöner Abschluss einer Karriere.

 

In Spiel 1 nach Zwack (😊), wartete mit dem SV Wiler-Ersigen ein weiterer Playoffanwärter auf die Fricktaler. Während das Hinspiel mit einem 10:10 noch Spektakel en Masse bot, verkam diese Partie zu einem mühsamen Kick(Schlänzer?Schlagschuss?Backhand?). Wieder gingen die Gäste nach einem kuriosen Tor in Führung und wieder konnten die Gänse in Person von Marc Schmid postwendend reagieren, während dann wiederum Wiler in Führung ging. Als dann Fabian Senn nach 10 Minuten in Spiel kam dachte er sich wohl, warum nicht wieder gleich mit einem persönlichen Tor in eine Partie starten. Halblinke Position, Halbfreie Schussbahn, Hohe Ecke. 2:2. Mit diesem Resultat wurden 10 Minuten später die Seiten getauscht. Die Pausenansprache fiel dann nicht sehr ruhig aus, zu viel lief entgegen dem was man sich vorstellte. Einzig Severin Senn im Tor zeigte sich von seiner besten Seite und parierte Schüsse um Schüsse.

Kaum die Seiten gewechselt nahm sich Fabian Senn die Sache an hier etwas zu ändern. Er liess einen Gegenspieler stehen und traf in die kurze Ecke zur 3:2 Führung. Wer nun dachte dies würde den Gänsen Flügel verleihen, irrt sich. Zu viele Fehler und viel zu wenig Tempo im Spiel mussten sich alle Zuschauer in der Halle mit ansehen. Einziger Lichtblick einmal mehr der Mann zwischen den Pfosten. Selbst in einem zwei gegen null brachten die Berner den Ball nicht an Severin Senn vorbei. Dieser sollte bis am Schluss kein Tor mehr erhalten und durfte somit einen Halbzeit Shutout feiern. Als Wiler-Ersigen zum Schluss den Torhüter durch einen vierten Feldspieler ersetzt, konnte Simon Zumsteg den Ball ins leere Tor einschieben und den Gänsen den 4:2 Erfolg sicherstellen.

Zum ersten Mal konnte man diese Saison vier Punkte an einer Runde einfahren. Um ein Wort mitreden zu wollen im Kampf um die Playoffs, war es leider viel zu spät. Dennoch spielte Wild Goose keine schlechte Saison, ganz im Gegenteil. Gegen jeden Gegner konnte man im Spiel 3:3 mithalten und war sogar oft die bessere Mannschaft. Die Specialteams, das Quäntchen Glück und auch die Entschlossenheit dahin zu gehen wo es weh tut, machte am Ende den Unterschied aus. Wild Goose beendet die Saison auf dem 6. Rang und darf sich nun auf die neue Saison vorbereiten.

 

Einer der dies nicht mehr tun muss, verabschiedete sich heute mit einem starken Spiel und mit viel Emotionen.

Zwack, wir wünschen dir alles Gute in deiner Neuen gewonnen freien Zeit und hoffen es wird dir nicht zu schnell langweilig. Ansonsten weisst du ja wo du uns findest.

In diesem Sinne. Herzlichen Dank für die tollen Jahre und auf bald in Arosa um deinen Abschied gebührend zu feiern.

Zwack OUT