Am Sonntag, 10.11.2024, fand die 4. Runde der Wild Goose Damen statt. Die Schreibgans entschuldigt sich hiermit für die fehlenden Berichte der vorherigen Meisterschaftsspiele und verspricht, wieder aktiver in die Tasten zu hauen. Von den vorherigen Spielen gäbe es einiges zu berichten, ich konzentriere mich nun aber aufs Wesentliche: Die Zwischenbilanz der bisherigen Spiele lässt sich nämlich sehen! Aus sechs Partien gingen die Wild Goose Damen mit drei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen heraus, was in sieben Punkten resultierte. Zum Vergleich: In der letzten Saison erreichte man insgesamt 13 Punkte, so haben sich die Gänse diese Saison schon nach nur drei Runden mehr als die Hälfte der Punkte der letzten Saison erspielt. Somit platzierte man sich vorübergehend auf dem wohlverdienten vierten Platz in der Tabelle.


Die Ansage von Trainer Pirmin ist klar. Bis Ende dieses Jahres sollen 10 Punkte auf dem Konto der Gänse sein. Mit diesem Ziel vor Augen entwickelte das Superbrain unseres Teams einen Gameplan, wie die Frauschaft zu diesen Punkten kommen soll. An ebendiesem Sonntag galt es, den ersten Teil des Planes umzusetzen.


Chilis Rümlang-Regensdorf – Wild Goose (5:5)
Die Chilis waren den Gänsen von der vorherigen Saison noch gut in Erinnerung. Bei der letzten Begegnung mussten sich die Gänse klar geschlagen geben mit einem ernüchternden Resultat von 1:10. Doch in der Zwischenzeit war viel geschehen, die Fricktalerinnen hatten fleissig trainiert und einiges dazugelernt. So traten die Gooserinnen selbstbewusst aufs Feld und schon nach wenigen Spielminuten kachelte es das erste Mal im Tor der Zürcherinnen. Youngster Lena, die nach kurzer Pause ins Team zurückkehrte, bewies ihren herausragenden Torriecher schon nach kürzester Zeit. Geschickt klaute sie den Ball einer Gegenspielerin, dribbelte in Richtung Tor und bezwang die Torhüterin mit sattem Schuss. Ein Comeback vom Feinsten! Die Freude war gross. Die Partie ging dann rasant weiter, die Gänse konnten viel Ballbesitz verzeichnen und liessen sich von den Chilis nicht aus der Ruhe bringen. So kam es, dass Anja einen mustergültigen Bogenlauf vollbrachte und den Ball in Lichtgeschwindigkeit aufs Tor krachen liess. Die Torhüterin der Chilis wehrte den Ball mirakulös ab, doch Carina war da, zögerte keine Sekunde und wammste den Ball unhaltbar ins Tor. Einfach nur affengeil! Es folgten weitere Chancen der Gänse, wovon aber keine zu einem Treffer führen sollte. Die Chilis drehten auf und kamen dem ersten Gegentreffer gefährlich nahe, doch Torhüterin Rahel fischte alle Bälle aus der Luft, parierte was das Zeug hielt und zeigte keine Gnade für die Gegnerinnen. Nur ein einziger Schuss fand den Weg hinter die Torlinie, die Chilis korrigierten das Zwischenresultat also auf 2:1. Die Gänse drehten weiter auf, machten Druck in der Offensive und standen sauber in der Defensive, wurden aber leider nicht belohnt. Als die Chilis dann einen Freistoss vor dem Gänsetor zugesprochen bekamen, nahm der Trainer der Zürcherinnen ein Timeout, um einen speziellen Freistoss vorzubereiten. Nach dem Timeout kamen die Chilis ohne Torhüterin zurück aufs Feld, dafür mit einer vierten Feldspielerin. Dann ging alles sehr flott und der Ball verschwand im Wild Goose Tor. Somit stand es 2:2. Ein weiterer Konter führte schliesslich zur erstmaligen Führung der Chilischoten. Dieses Resultat blieb unverändert und die Gänse gingen mit einem hauchdünnen Rückstand von einem Tor in die Pause.


Sich nur nicht aus der Ruhe bringen lassen, weiter clever spielen und Druck aufbauen, so lautete die Devise für die zweite Halbzeit. In der ersten Halbzeit hatten die Gooserinnen bereits bewiesen, dass sie mit den Chilis nicht nur mithalten konnten, sondern dass sie diese sogar ins Schwitzen brachten. Mehr davon in der zweiten Halbzeit!


Die zweite Hälfte startete bereits wieder turbulent, die Gänse stifteten viel Chaos vor dem gegnerischen Tor, liessen aber nichts zu vor dem eigenen Gehäuse. Aufgrund eines Bodenspiels der Chilis konnten die Gänse ein Powerplay antreten. Dabei war der Start etwas hektisch und die Gänse konnten gerade noch so knapp einen Shorthander verhindern. Die Strafe konnte leider nicht genutzt werden. Kurz darauf vergrösserten die Chilis ihren Vorsprung mit zwei weiteren Treffern auf 5:2. Doch die Gänse liessen den Kopf nicht hängen, blieben konzentriert bei der Sache und kämpften weiter. Die Chilis trumpften darauf mit ihrem berüchtigten 4:3-Spiel auf, wobei sie sich aber keine ernsthafte Torchance erspielen konnten. Die Gänse griffen unermüdlich an und suchten sich Wege zum Goal. Und dann war es Debi S., die das Gänseherz zum Pochen brachte. Martina spielte den Pass in den leeren Raum, Debi sprintete los und fackelte nicht lange. Mit viel Wucht und Vehemenz donnerte sie den Ball ins Lattenkreuz. Da nickte sogar der gegnerische Trainer anerkennend (habe Videobeweis). Der Krimi ging weiter. Nun musste nochmals eine Gegnerin für zwei Minuten das Feld verlassen und die Gänse versuchten es erneut mit dem Überzahlspiel. Und diesmal gelang es deutlich besser. Die Gänse erspielten sich zahlreiche Chancen und wurden schliesslich belohnt durch Alines Kalkül. Aline demonstrierte ein perfektes 2:1, sie lief an, machte Druck aufs Tor und pfefferte den Ball halbhoch ins Eckige. Ein Tor, wie es im Buche steht. Bravo! Die Fricktalerinnen waren also wieder ganz nahe dran, es stand 4:5. Doch die Uhr tickte. Trainer Pi gönnte dem Team ein Timeout und erklärte das weitere Vorgehen. Nun wollte man den Chilis mal eine Probe von der eigenen Medizin geben, sie also im 4:3 Überzahlspiel bezwingen. Es waren nur noch wenige Sekunden übrig, da setzten die Gänse zum Freistoss an. Ein Pass von Debi B., ein Schuss von Romaine und das 5:5 war Tatsache! Die Euphorie war immens. Die verbleibenden 9 Spielsekunden verteidigten die Gänse wie Löwinnen und das Unentschieden war so sicher wie das Amen in der Kirche. Die Gooserinnen fühlten sich grossartig, so war dieses Unentschieden fast so schön wie ein Sieg.


Glattal Falcons – Wild Goose (3:3)
Nun galt es, dieselbe Konzentration auch fürs zweite Spiel aufzubringen, nochmals alles zu geben und die Falken an den Flügeln zu packen. Die Glattal Falcons waren ein bisher unbekanntes Team, welches dieses Jahr neu in der Erstliga mitmischte. Das Spiel startete mit viel Ballbesitz der Wildgänse, doch auch die Falcons machten Druck in der Offensive. So kam es, dass die Fricktalerinnen eiskalt erwischt wurden und Torhüterin Muriel nach nur wenigen Spielminuten bereits hinter sich greifen musste. Davon liess man sich aber keineswegs beirren. Die Gooserinnen erspielten sich Topchancen, die aber leider allesamt von der gegnerischen Torhüterin pariert wurden. Bis dann Martina von einer Gegenspielerin etwas übermütig angegriffen wurde. Martina, cool wie sie ist, wusste sich sofort zu helfen, spielte den Ball präzise und perfekt getimet zu Romaine, die das Geschenk dankend annahm. Mit Vergnügen fegte sie den Ball zum 1:1 ins Tor. Daraufhin geschah lange Zeit nichts. Also nichts, was das Zwischenresultat veränderte. Zwar kämpften sich die Wildgänse immer wieder in die gegnerische Zone, wurden da aber von den Falken abgefangen. Bis Aline sich einen Weg durch die Verteidigung bahnen konnte. Sie tänzelte regelrecht übers Feld, begegnete der Glattaler Torhüterin unerschrocken allein vor dem Tor und übermannte (wohl eher «überfraute») sie, machte sie platt. Und die Gooserinnen und ihre Fans jubelten. Vor dem Pausenpfiff änderte sich nichts mehr an dem Torverhältnis, also gingen die Wildgänse mit einem Zwischenstand von 2:1 in die Pause.


Trainer Pirmin fand klare Worte für das weitere Unterfangen. Ruhig bleiben, zurück zu den Basics und Abschlüsse aufs Tor nehmen. Der Siegeswille war gross, schliesslich waren weitere Punkte zum Greifen nah.


Nach der Pause konnten die Wild Goose Damen gleich dort anknüpfen, wo sie aufgehört hatten. Martina war wild entschlossen, liess sich nichts vormachen und katapultierte den Ball Richtung Tor. Zwar prallte der Ball ab, Debi S. wartete jedoch perfekt positioniert und knallte den Ball gleich ins Goal. Somit stand 3:1! Allerdings blieb dieser Vorsprung nicht lange bestehen. Die Falken verkürzten kurz darauf auf 2:3 und die Nervosität der Gänse wurde langsam spürbar. Nur nicht diesen Vorsprung aus den Händen geben. Doch genau dies geschah. So kam es, dass die Gooserinnen die Notbremse ziehen mussten, woraufhin der Schiedsrichter Penalty pfiff. Die Falcons legten eine starke Performance hin, so dass Torhüterin Muriel kaum eine Chance hatte, den Ball abzuwehren. Damit glichen sie zum 3:3 aus. Dieses Resultat blieb unverändert, womit sich die Wild Goose Damen einen weiteren Punkt an diesem Sonntag sicherten. Zwar war man etwas enttäuscht, wäre doch ein Sieg möglich gewesen, jedoch zeigt diese Enttäuschung den Ehrgeiz und die Ambitionen, die diese Frauschaft hat.
Aktuell findet man die Gänse noch immer auf dem starken vierten Zwischenrang in der Tabelle, mit nun 9 Punkten auf dem Konto. Dieses Jahr findet noch eine Runde statt, die vorgesehenen 10 Punkte sind also in unmittelbarer Reichweite.


Die Gooserinnen bedanken sich bei allen angereisten Fans, die sie wie immer lautstark unterstützt und beflügelt haben. Zudem möchten sie Trainer Pirmin ein grosses Dankeschön aussprechen, für seine Leidenschaft, seine Ideen und sein Vertrauen.

Nächster Auftritt der Wild Goose Damen: 01.12.2024, Rümlang, 14.30 Uhr (Bubendorf) & 16.20 Uhr (Gossau)

 



Mit dabei waren: Lena Albert, Debora Boutellier, Muriel Erdin (G), Carina Foroni, Aline Jappert, Rahel Jegge (G), Anja Lütold, Gina Oeschger, Romaine Rothacher (C), Deborah Senn, Larissa Weiss, Marlene Zumsteg und Martina Zumsteg