Am Sonntag, den 26.02.2023 versammelten sich die Wild Goose Damen für den nächsten Ausflug in die Turnhalle, diesmal führte die Reise ins liechtensteinische Schaan. Die Anreise war lange, gewisse Spielerinnen etwas angeschlagen und man musste kurzfristig noch die Blöcke umstellen. Nichtsdestotrotz war man gewillt, die Leistung der vorherigen Runde nochmals abzurufen und somit das Können zu bestätigen. Von Anfang an war klar, mit weniger als 4 Punkten gab man sich an diesem Sonntag nicht zufrieden.

Floorball Thurgau – Wild Goose (5:7)

Die erste Partie an diesem Sonntag wurde gegen die Thurgauerinnen ausgetragen. In der Vorrunde fiel das Resultat eindeutig aus. Mit einem 11:2 fertigten die Gänse die Thurgauerinnen ab. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen an das Spiel. Jedoch hatten die Thurgauerinnen seit der Vorrunde ordentlich einen Zahn zugelegt und traten bestimmt auf.

Doch auch die Gänse wussten, dass sie sich nicht verstecken müssen und nach nur einer Minute konnten sie die Thurgauerinnen ein erstes Mal niederringen. Romaine verschaffte sich Platz und passte zu Kira, die den Ball mit viel Wumms ins Tor pustete. 1:0! Jedoch hielt die Führung nicht lange hin und die Ostschweizerinnen glichen nach nur wenigen Sekunden wieder aus. Allgemein fanden die Gänse gut in die Partie, hatten viel Ballbesitz und massgebliche Kontrolle über den Spielverlauf. Der Match ging Schlag auf Schlag weiter und nach 4 Minuten pfiff der Schiri einen Freistoss zugunsten der Wild Goose Damen. Romaine setzte zum Direktschuss an, der Ball spickte jedoch an der Verteidigung ab. Wild entschlossen versetzte sie dem Ball einmal, zweimal einen Schlag und konnte ihn dann doch noch im Tor versenken. Ganz nach dem Motto «Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg». Kurz darauf meldete sich auch Block 1 zu Wort. Marlene und Martina tänzelten und scharwenzelten gemeinsam übers Feld, Martina legte den Ball sauber zu Marlene und diese vollendete den Akt mit einem wahren Traumschuss ins Lattenkreuz. Dieser Treffer war den Ostschweizerinnen und ihrem Trainerstaff wohl zu viel des Guten und sie nahmen nach 8 Minuten Spielzeit bereits das Timeout. Sie stellten ihr System um und übten vorne zu zweit Druck aus, während eine Spielerin in der hinteren Hälfte des Feldes agierte.

Das Spiel wurde schlagartig aggressiver und hektischer. Die Gänse wussten nicht so recht, wie sie mit dem Druck im Spielaufbau umgehen sollten und liessen sich unnötig aus dem Konzept bringen. Doch diese Spielart der Thurgauerinnen entfachte auch bei einigen wilden Gänsen etwas Unmut. So räumte Romaine die Gegnerinnen aus dem Weg und beförderte den Ball mit dem Buebetrickli ins Tor. Vor dem Pausenpfiff konnte Thurgau noch einen Treffer verbuchen und es stand 4:2 für die Gänse.

Dass man in dieser Partie deutlicher führen könnte, war den Wild Goose Damen klar. Trainer Pi erklärte den Gooserinnen, wie man das Spiel der Thurgauerinnen für sich nutzen und so optimale Torchancen kreieren konnte. Anstatt, dass man von hinten einen Lauf anzieht, soll man die erste Verteidigungslinie mit einem präzisen Pass überspielen und dann vorne das 2:1 ausnutzen.

Gesagt, getan. Nach einem sogenannten «Big Save» von Torhüterin Müri schnappte sich Marlene den Ball, zögerte nicht, konterte und drückte ab. Mit viel Überzeugung verfrachtete sie den Ball ins gegnerische Tor und markierte das 5:2 für die Gänse. Doch dann folgte eine schwache Phase der Gooserinnen und die Thurgauerinnen drangsalierten die Fricktalerinnen regelrecht. Innert zwei Minuten rückten die Ostschweizerinnen den Wildgänsen mächtig auf den Pelz und glichen mit drei Treffern zum 5:5 aus. Während diese Ausgangslage einige vielleicht nervös machen würde, stachelte sie Block 1 um Martina, Svenja und Marlene nur noch mehr an. Svenja zog die Verteidigung auf sich und lenkte mit perfektem Timing den Ball zu Martina, die ohne mit der Wimper zu zucken die Thurgauerinnen hopsnahm. 6:5 für die Gänse! Auch Marlene setzte sich nochmals wunderbar in Szene, liess jedoch leider nur das Metall des Tors klirren. Doch Thurgau zeigte seine Bissigkeit und versuchte, Torhüterin Muriel in die Knie zu zwingen. Mission failed, denn Müri hielt alles, was nur irgendwie in ihre Nähe kam. Block 2 wagte den nächsten Angriff und Kira schlängelte sich den Weg durch die Verteidigung, manövrierte den Ball zu Romaine und diese wiederum liess sich nicht mehr aufhalten. So stand es 7:5 für die Gänse. Thurgau gab nochmals Vollgas und kämpfte was das Zeug hielt, die Gänse wollten die Führung aber nicht mehr aus der Hand geben und wehrten souverän alle Bemühungen Thurgaus ab.

Damit waren die ersten zwei Punkte des Tages Tatsache. Auch wenn man sich die Partie anders vorgestellt hatte, konnte man sich beweisen und realisierte den Sieg.

UHC Weinfelden – Wild Goose (3:7)

Auch gegen Weinfelden hatte man in der Vorrunde souverän gewonnen, mit einem 8:4 beendeten die Gooserinnen damals die Partie. So sollte es auch an diesem Sonntag werden. Nach der Ansprache von Trainer Pi, erneutem umstellen der Blöcke und dem Kampfschrei vor dem Tor war man bereit, nochmals alles zu geben.

Von den Gegnerinnen war vor allem eine in Erinnerung geblieben: Die besonders akrobatische Torhüterin. Dies zeigte sich auch in den ersten Spielminuten. Die Wild Goose Damen hatten von Anfang an viele Torchancen und zeigten sich von der besten Seite. Die Torhüterin wehrte aber gekonnt ab. Bis dann Kira am Ball war. Kira trickste die Gegnerinnen aus, legte den Ball nach hinten zu Romaine, die auf einmal unglaublich viel Platz hatte. Determiniert wammste sie den Ball ins Tor und markierte den Führungstreffer. Kurz darauf wurde den Wildgänsen ein Freistoss zugesichert und Martina spielte einen vortrefflichen Pass zu Gina, die wiederum resolut und energisch abdrückte. Ein wunderschönes Freistosstor! Der dritte Treffer folgte unverzüglich, als Kira erneut einen mustergültigen Pass zu Romaine spielte, die die Chance dankbar annahm und verwertete. Somit stand es 3:0 und Wild Goose kam so richtig in Fahrt. So sehr, dass es sogar den Schiri vom Feld fegte (ob da vielleicht Regina ihre Finger im Spiel hatte, wird öffentlich nicht bekanntgegeben). Einen Augenblick später konnten dann die Weinfelderinnen punkten und schossen das 1:3.

Doch die nächste Glanzleistung der Mettauertalerinnen liess nicht lange auf sich warten. Die Gooserinnen traten selbstbewusst und bestimmt auf und zeigten traumhafte Passkombis. So war es Debora, die die Lücke sah und einen ihrer unhaltbaren Schüsse aufs Tor wammste. Ein Tor, welches man gerne einrahmen und ins Museum hängen würde. Danach waren es wieder die Weinfelderinnen, die überzeugten. Die Gegnerin beförderte den Ball via Backhand ins Tor, sodass Svenja nur noch sagen konnte: «Das esch jetzt schön gsi zum zueluege». Nicht so schön war aber die nächste Szene: Die Gooserinnen konnten wieder einen Freistoss ausführen und taten dies ausgezeichnet gut. Gina konnte die gegnerische Torhüterin wieder mit Bravour bezwingen, jedoch aberkannte der Schiri dieses Tor sofort wieder. Der Freistoss sei nicht am richtigen Ort ausgeführt worden. Das liess einige Gänse schon etwas stutzig werden. Kopf hoch und weiter, dachte sich auch Block 1 und Regi passte Svenja zu, die mit dem Schuss ins Engeli das Team beflügelte. So stand es zur Pause 5:2 für die Gänse.

Die Gooserinnen machten vieles sehr gut in dieser Partie und fühlten sich sichtlich wohl auf dem Spielfeld. Zwar hätte das Resultat noch deutlicher sein können, da es noch viele weitere Chancen gab, aber mit dem Spielverlauf waren alle zufrieden. Da gab es auch von Seiten Trainer nicht viel zu sagen.

Nach der Pause ging es rapide weiter. Die Gänse gaben ordentlich Vollgas, powerten sich die letzten zwanzig Minuten noch aus. Romaine passte zu Debi und Debi katapultierte den Ball grandios ins Tor der Weinfelderinnen. Ein Tor zum Niederknien. Auch das nächste Tor kam von Debis Schaufel. Wieder war es Kira, die assistierte und Debi, die das Netz des Tors erzittern liess. 7:2 für die Gänse!

Weinfelden konnte noch ein letztes Mal einen Treffer verbuchen, danach liess man sie nicht mehr vorbei. Doch Marlene wollte es noch einmal wissen. Manövrierte sich übers Feld und versenkte den Ball sackstark im Tor. Der Schiri will es aber nicht gesehen haben, obwohl die Torhüterin von Weinfelden deutlich hinter sich greifen musste, um den Ball aus dem Netz zu fischen. Dass man an diesem Fehlentscheid nichts mehr ändern konnte, war klar, weswegen sich die Gänse auch nicht aufhalten liessen. Es entstanden noch einige Chancen für die Gänse, der Ball wollte den Weg ins Tor aber nicht mehr finden.

So stand es zum Schlusspfiff 7:3 für die Gänse. Was für eine tolle Teamleistung! Alle drei Linien zeigten sich bärenstark und unnachgiebig, kreierten wunderschöne Spielzüge und liessen sich auch in der Verteidigung kaum aus dem Konzept bringen. So konnte man an diesem Sonntag auf den zweiten Platz in der Tabelle vorrücken und ist nach wie vor das einzige Team, das den Tabellenleader in dieser Saison geschlagen hat.

Danke an Trainier Pi, Co-Trainerin Aline, Super-Büssli-Fahrer Stevi und treuer Fan Heinz. Ihr seid grossartig!

Am 05.03. ist bereits die letzte Runde der Saison, an welcher wieder viel möglich ist für die Wild Goose Damen.

Mit dabei waren: Marlene Zumsteg, Regina Oeschger, Kira Keller, Muriel Erdin (G), Gina Oeschger, Lena Albert, Martina Leber, Romaine Rothacher (C), Debora Boutellier und Svenja Erdin